Mittwoch, 4. Juli 2012

Einhand nach Skagen - Teil 6 - Ebeltoft bis Kappeln


Südwestliches Kattegat und kleiner Belt

Nachdem ich einen Hafentag in Ebeltoft verbracht habe, der mit Stadtbummel, Einkaufen und Klarschiffmachen ausgefüllt war, zieht es mich weiter Richtung Heimat. Auf Tunö findet zur Zeit das jährliche große Musikfestival statt, deshalb ist der Hafen dort wegen Überfüllung geschlossen. Mein Zielhafen heißt daher Hou. Das Wetter hat sich geändert, es ist diesig, kühl und wenig Wind. Die Sicht beträgt etwa 2 sm. Um 8 Uhr lege ich ab. Das Flach vor dem Hafen ist schnell passiert. In der Ebeltoft-Bucht verschlechtert sich die Sicht weiter. Als ich die Route der Schnellfähren Arhus - Seeland kreuze, kommt dichter Nebel auf. Von einer Minute auf die andere, reicht die Sicht nur noch ca. 100 Meter. Sofort verlangsame ich die Fahrt, lausche auf Geräusche und gebe Schallsignale mit meinem Nebelhorn. Sehen und hören kann ich nichts, es ist, als wären Finja und ich in Watte eingepackt. Dann taucht plötzlich ein Segler auf Gegenkurs ca. 50 Meter neben mir auf. Ich bekomme einen gehörigen Schreck, denn der hat kein Nebelsignal gegeben. Nach weiteren 10 Minuten ertönt in einiger Entfernung an Steuerbord ein Nebelsignal, das schnell näher kommt. Dann ist auch kräftiges Motorengeräuch zu hören. Mir rutscht das Herz in die Hose, als ich ca. 300 Meter hinter mir schehmenhaft eine riesige Schnellfähre vorbei rauschen sehe.
Schnellfähre im Nebel

Kaum hat die Fähre mich passiert, verstummen ihre Nebelsignale. Ich gehe davon aus, dass die Fähre mich auf ihrem Radar gesehen hat. Mit schlotternden Knien geht es weiter. Dann endlich, als ich den Fährtrack hinter mir habe und auf ein grosses Untiefengebiet zulaufe, verschwindet der Nebel ebenso schnell, wie er gekomen war. Dafür fällt wenig später der Kartenplotter aus. Es ich habe aber kein Problem den Hafen Hou durch die vorgelagerten Untiefen anzusteuern, da ich auf neue Papierseekarten zurückgreifen kann. Später im Hafen kann ich den Plotter durch ein Reset wiederbeleben. Hou bietet nicht viel, hat aber ein nettes Strandlokal, in dem man eine gute Pizza essen kann.
Der Hafen von Hou

Am nächsten Morgen geht es weiter nach Bogense. Nach Passieren der Untiefen vor Hou setzte ich Groß und Genua. Zunächst läuft es recht gut, doch dann macht der Wind mal wieder schlapp. Den größten Teil der Strecke motore ich durch eine Flaute. Gegen Mittag komme ich in Bogense an und finde sofort eine Box zum Anlegen. Die meisten Segler legen hier erst zur vor Mittag ab und so findet man um diese Uhrzeit, trotz Hochsaison meist ein gutes Plätzchen. Die Stadt ist hübsch, nachmittags fülle ich den Proviant auf.
Alter Hafen Bogense

Fortsetzung folgt

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